Was versteht man unter der moderaten Ganzkörperhyperthermie?
Paramenides hat den folgenden Ausspruch geprägt: „Gib mir ein Mittel, Fieber zu erzeugen, und ich heile jede Krankheit“. Dieser Satz hat in der heutigen Zeit bei der Therapie chronischer Krankheiten und Krebs eine große Bedeutung wiedergewonnen. Fieber ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers, welche, solange nicht lebensbedrohlich, nicht unterdrückt werden sollte. Die Fieberreaktion führt zu einer Simulation und damit zu einem Training des Immunsystems, welches infolgedessen wesentlich stabiler wird.
Wie wirkt Ganzkörperhyperthermie?
Durch die entstehende Wärme kommt es zu einer Weitstellung der Gefäße und mit Anregung der Durchblutung. Durch die Schweißbildung werden Ausscheidungsvorgänge angeregt, Zusätzlich resultiert aus der Wärme eine Entspannung verkrampfter Muskulatur, die Reizleitung der Nervenzellen und intrazelluläre Reaktionsgeschehen werden beschleunigt, chronische Entzündungen werden in ein akutes Stadium überführt und danach durch für den Organismus handhabbar, indem das Immunsystem wieder lernt, Entzündungen zu limitieren. Körpereigene Abwehrmechanismen, Ausschüttungen von Mediatoren, Wirkverstärkung bei Interferonen und Hormonen führen zur Heilung.
Die moderate Hyperthermie ist eine der wichtigsten Möglichkeiten, im Körper Fieber kontrolliert zu erzeugen und damit diese natürliche Körperreaktion für Therapien zu nutzen.
Eine Sonderform ist die extreme Ganzkörperhyperthermie mit Temperaturen jenseits der 39,5°C bis ca. 42°C, welche in Rauschnarkose durchgeführt wird. Hier werden unter diesen Temperaturen, die dann synergistisch wirken, ebenso Medikamente und z. T.. Sauerstoff gegeben. Es kommt zu einer Wirkverstärkung der Medikamente in 10er Potenzen aller 30-45 min Temperatureinwirkzeit. Apoptose wird gefördert. Die Haupteinsatzgebiete sind Krebserkrankungen und Borreliose.
Wie läuft die Hyperthermie ab?
Nach einer Voruntersuchung und Festlegung der Therapiemodalitäten erfolgt die Therapie auf einer Netzliege, der Körper befindet sich unter einem Reflexionsfolienzelt, der Kopf liegt frei. Die Erwärmung wird mittels IRATHERM®-Verfahren mit wassergefilterter Infrarot A- Strahlung vorgenommen. Die Haut wird dabei wenig belastet, da im gut durchbluteten Corium der Epidermis eine schnelle Verteilung der zugeführten Wärme erfolgt.
Die Sitzung dauert zwischen 1,5 – 4h, eine Nachruhezeit schließt sich an.