Was ist eine Chelat-Therapie?
Eine Chelat-Therapie ist die orale oder intravenöse Verabreichung von Chelatbildnern. Das sind chemische Stoffe, die mit im Körper vorhandenen Metallionen unlösliche Komplexe eingehen und diese damit ausscheidungsfähig machen.
Diese Metalle, z.B. Blei oder Kupfer reichern sich in verschiedenen Geweben an und können von dort aus auch nach Beendigung der Exposition weiter freigesetzt werden. Bereits geringe Mengen toxischer Metalle begünstigen die Entstehung neurologischer Erkrankungen, Kreislauferkrankungen, Lebererkrankungen, Krebs und Autoimmunerkrankungen. Somit gilt die Chelat-Therapie als ursachenorientierter Ansatz.
Eine Sonderform der Chelat-Therapie ist der Einsatz bei Arteriosklerose.
Die Therapie wird bei akuten und chronischen Metallvergiftungen seit den späten 1930er Jahren eingesetzt und gilt seit den 80er Jahren in Deutschland als etabliertes Therapieverfahren.
Wie läuft die Behandlung ab?
Nach Testung der Nierenwerte, Leberwerte, Elektrolyte des Blutbildes und der Metallbelastung im Blut und /oder Urin und/ oder Haarprobe wird der entsprechende Chelatbildner ausgewählt.
Danach erfolgt die Infusionsbehandlung, welche 2-4 h dauert. Dabei wird nicht nur der Chelatbildner gegeben, sondern auch lebenswichtige Mineralien wie Zink, Magnesium und Calcium, welche bei der Therapie mit ausgeschieden werden, ersetzt. Nach der Therapie wird nochmals eine Laborkontrolle durchgeführt, damit verglichen werden kann, welche Menge toxischer Metalle entfernt wurde.
Die Anzahl der Infusionen richtet sich nach den vorhandenen Belastungen, Therapieintervalle sind in der Regel 1-2/pro Woche, ggf. erhält der Patient noch eine Empfehlung zur oralen Medikation.